viele unternehmen möchten – und müssen – die digitale barrierefreiheit nun in die tat umsetzen. doch wenn es konkret wird, herrscht oft unsicherheit: ist meine website eigentlich barrierefrei? welche kriterien gelten als standard? und wie finde ich heraus, ob sich auf meiner seite barrieren verstecken – sei es im layout, im code oder in der bedienung?
diese unsicherheiten kannst du ganz einfach beseitigen – mit den richtigen tests. keine sorge, um erste hürden zu erkennen, brauchst du weder tiefes technisches know-how noch spezialsoftware noch ein großes budget. ob absoluter neuling oder erfahrener entwickler – wir zeigen dir die zehn besten kostenlosen tools, mit denen du die kompatibilität deiner website mit screenreadern, tastaturnavigation und co. prüfen kannst.
zusätzlich stellen wir dir acht einfache selbsttests vor, mit denen du deine seite in nur wenigen minuten auf alltagstauglichkeit prüfst. so weißt du, was bereits funktioniert, wo’s noch hakt.
was digitale barrierefreiheit bedeutet – und worauf du deine seite testen solltest
barrierefreiheit ist zum glück kein bauchgefühl, sondern ein klar definierter kriterienkatalog, den man erfüllen muss: die wcag – die web content accessibility guidelines gelten international als standard für digitale barrierefreiheit.
die wcag basieren auf vier grundprinzipien. digitale inhalte müssen:
- wahrnehmbar sein – also lesbar, hörbar und verständlich (z. b. durch alt-texte, kontraste, skalierbare schrift).
- bedienbar sein – ohne maus, nur mit tastatur oder sprachnavigation.
- verständlich sein – durch klare struktur, nachvollziehbare navigation und einfache sprache.
- robust sein – also so programmiert, dass assistive technologien wie screenreader damit gut arbeiten können,
daraus ergeben sich einige aspekte, die du bei einem test deiner website berücksichtigen solltest. so erfährst du nicht nur, ob sie barrierefrei ist, sondern auch, an welchen stellen du ansetzen kannst, um probleme schnellstmöglich zu beheben.
tastaturbedienbarkeit: lässt sich alles ohne maus steuern?
screenreader-kompatibilität: werden inhalte sinnvoll vorgelesen? sind alt-texte vorhanden?
farbkontrast & farbwahrnehmung: sind texte auch bei farbenblindheit lesbar?
responsives design: funktioniert deine seite auf smartphone, tablet und desktop gleich gut?
struktur & semantik: ist die seite logisch aufgebaut – auch im code?
formulare & fehlermeldungen: sind hinweise verständlich? bekommt man hilfe, wenn etwas fehlt?
pdfs: auch pdf-dokumente müssen barrierefrei sein – mit lesereihenfolge, kontrast, sprechenden links und korrekter tag-struktur für screenreader.
10 kostenlosen tools die dir zeigen, wo deine website (noch) barrieren hat
jetzt weißt du, worauf es bei digitaler barrierefreiheit ankommt – doch wie findest du heraus, ob deine website den neuen anforderungen entspricht? ganz einfach: indem du die richtigen tools zu rate ziehst. damit erkennst du, wo sich auf deiner website noch barrieren verstecken, sei es bei den farbkontrasten, der tastaturbedienung, fehlenden beschriftungen oder einer unklaren struktur. in unserer bestenliste findest du einfach anzuwendende tools für anfänger, die erst einmal wissen möchten, wie ihr online-auftritt überhaupt aufgestellt ist, sowie tools, die entwicklern tiefere einblicke verschaffen, um digitale barrierefreiheit fest in der website verankern zu können.
browser-erweiterungen
ein echter klassiker, der barrierefreiheitsprobleme direkt auf der website anzeigt – als praktische browser-erweiterung für chrome, firefox und edge. wave prüft unter anderem die kontraste (bei starkem sonnenlicht freuen sich übrigens alle user über gute kontraste), alt-texte, formulierungen und strukturen nach den wcag.
→ besonders nutzerfreundlich, für einsteiger und experten geeignet. liefert intuitive icons, detaillierte erläuterungen und konkrete verbesserungsvorschläge.
mehr was für die profis: dieses leistungsstarke entwicklertool entdeckt fehler im html, aria-labels und formularfeldern. es zeigt fehlerquellen direkt im inspektor an und bietet konkrete lösungsvorschläge für effizientes arbeiten.
→ richtet sich an entwickler. praktisch: meldet nur fehler mit hoher sicherheit (also wenig false positives) und liefert gleich detaillierte anleitungen zur behebung.
plugin für chrome und edge von microsoft. bietet eine schritt-für-schritt-prüfung für entwickler – inklusive tastaturtests, struktur und aria-rollen. semantisch leere oder falsch deklarierte elemente sind so schnell lokalisiert.
→ benutzerfreundlich mit klaren anleitungen. ideal für alle, die umfassend testen wollen.
1, 2 oder 3 – diese browser-erweiterung zeigt, wo’s wirklich brennt, und hilft bei der entscheidung, was die nächsten schritte zur verbesserung der digitalen barrierefreiheit sein sollten. das tool prüft direkt im frontend automatisiert – inklusive erläuterungen und umsetzungstipps.
→ eignet sich für content-ersteller ebenso wie für größere teams. priorisiert probleme nach typ und wcag-konformität.
es gibt mehr als nur die bekannte rot-grün-schwäche: colourblindly simuliert verschiedene formen von farbenblindheit und zeigt dir, ob deine inhalte auch ohne farberkennung für alle verständlich bleiben.
→ besonders hilfreich für designer. einfache handhabung, schnell große effekte.
desktop-tools
wie praktisch: dieses tool ist eine kombination aus farbwähler und kontrastchecker und prüft, ob die ausgewählte schrift genug kontrast zum hintergrund hat – gemäß den wcag-richtlinien.
→ für designer und entwickler. einfach zu bedienen, kein tiefes technisches wissen nötig.
kostenloser screenreader für windows. ideal, um deine seite mal wie ein blinder nutzer zu erleben – und zu erkennen, ob menüs, buttons oder formulare verständlich vorgelesen werden.
→ richtet sich an entwickler, tester und interessierte laien. aber achtung: hier brauchst du etwas geduld – die umfassende funktionalität erfordert eine gewisse einarbeitung.
wie gesagt, auch pdfs müssen barrierefrei sein. dieses tool prüft bei deinen pdfs unter anderem die lesereihenfolge, alternative texte, tag-struktur und logische gliederung.
→ ideal für content-ersteller. einfach zu bedienen und voll fokussiert auf pdfs.
online-dienste
integriert in chrome devtools. google lighthouse prüft automatisiert auf die wichtigsten barrierefreiheitskriterien wie kontrast, beschriftung, struktur und tastaturzugänglichkeit – wenige klicks genügen und du weißt, wo deine website steht.
→ schnell und einfach, besonders für entwickler geeignet. liefert umfassende berichte, ist aber ohne manuelle prüfung nur eingeschränkt aussagekräftig.
in der kürze liegt die würze: achecker ist ein einfaches online-tool zur wcag-prüfung. einfach url eingeben oder html-code einfügen – und schon kannst du den den fehlerbericht studieren.
→ ideal für einsteiger und redakteure, die ohne viel vorwissen erste checks machen wollen.
so fühlt sich deine website für user an – 8 barrierefreiheits-tests für den alltag
die empfohlenen tools geben dir einen ersten überblick – oder auch einen tieferen einblick in die struktur deiner website. doch manchmal willst du einfach wissen: wie fühlt sich die seite im alltag an? das findest du am besten heraus, indem du sie den folgenden acht alltags-checks unterziehst – ganz ohne tools.
- tastatur-test
nur wer inhalte ansteuern kann, gelangt auch zur information. da nicht jeder eine maus bedienen kann: navigiere mit tab durch deine seite. kommst du überall hin? ist dir klar, wo du dich gerade befindest? und kannst du alle wichtigen buttons erreichen? - screenreader-test
für nutzer, die deine website nicht selbst lesen können: aktiviere voiceover (mac) oder nvda (windows) und höre, was vorgelesen wird. ergibt das sinn? weißt du, wo du welche information findest? - alt-text-test
machen wir’s spielerisch: such dir ein bild auf deiner seite und lies einer zweiten person nur den alt-text vor – ohne das bild zu zeigen. kann sie erraten, was auf dem bild zu sehen ist? wenn nicht: text nachschärfen. übrigens: gute alt-texte tun auch deinem seo gut. - zoom-test
damit ich dich besser sehen kann: vergrößere deine website auf 200 %. bleibt die struktur erhalten? ist alles noch gut lesbar? falls nicht: ran an die überarbeitung. - schwarz-weiß-test
ein simpler trick mit großer wirkung: schalte in deinen bildschirm-einstellungen auf graustufen. ist deine seite auch ohne farben klar strukturiert und verständlich? dieser test ist bestens geeignet, um zu überprüfen, wie deine website für menschen mit farbenblindheit wirkt. - responsive-test
öffne deine seite auf smartphone, tablet und desktop. passt sich das layout an – oder verschwinden funktionen, und bilder stehen plötzlich kreuz und quer? - fehlermeldungen-test
schick ein leeres oder falsch ausgefülltes formular ab – und beobachte, was passiert. wird dir verständlich erklärt, was fehlt? und liest ein screenreader die meldung korrekt vor? - shop-test mit screenreader
du willst diese praktische lunchbox kaufen – aber kommst im onlineshop nicht in den warenkorb? damit es anderen nicht genauso geht, probier’s selbst: leg ein produkt in den warenkorb – nur mit tastatur und screenreader. klappt’s?
genug getestet: wann kostenlose tools nicht mehr reichen – und du ein profi-audit brauchst
kostenlose tools und selbsttests bringen dich weit – aber nicht überall hin. sie decken offensichtliche fehler auf, die du unbedingt beheben solltest – reichen aber nicht aus, um alle kriterien zu erfüllen, die eine professionell barrierefreie website ausmachen.
wichtig zu wissen: automatisierte tools erkennen nur rund 30–40 % aller barrierefreiheitsprobleme. was sie nicht leisten können: manuelle überprüfungen durch experten – und tests mit echten nutzern, die auf assistive technologien angewiesen sind. diese tiefenanalysen bekommst du nur von agenturen, die sich wirklich mit digitaler barrierefreiheit auskennen.
wenn du gesetzlichen pflichten unterliegst oder viele deiner nutzer auf barrierefreie inhalte angewiesen sind, ist ein professionelles audit kein nice-to-have, sondern ein muss, damit möglichst viele menschen deine inahlte – und deine vision –erleben können.
fazit: testen, verstehen, verbessern
ob kostenlose tools oder selbsttests zur alltagstauglichkeit deines online-auftritts: wenn du deine website genau unter die lupe nimmst, wirst du schnell merken, wo hürden bestehen – und wirst motiviert sein, diese zu beseitigen. schließlich möchtest du ja möglichst vielen nutzern den zugang zu deiner seite ermöglichen.
berührungsängste mit den test-tools sind dabei völlig unnötig, denn du musst kein technikprofi sein, um sie zu benutzen – du musst nur neugierig und offen für eine digitale welt sein, die allen zugänglich ist.
klar ist aber auch: ab einer gewissen unternehmensgröße und komplexität wird dir eine kostenlose browser-erweiterung nicht mehr weiterhelfen, dann brauchst du eine agentur, die sich intensiv mit digitaler barrierefreiheit auseinandergesetzt hat und ein professionelles audit für dich erstellt.
von unsicherheit zu echter barrierefreiheit: wir von digital now glauben: wer barrieren abbauen will, sollte selbst keine aufbauen. darum beraten wir dich ehrlich, partnerschaftlich und direkt auf augenhöhe.
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